dfi Broschüre

VORWORT IMPRESSUM Deutsch-Französisches Institut Asperger Straße 34 D-71634 Ludwigsburg Tel +49 (0)7141 93 03 0 www.dﬁ.de Verantwortlich für den Inhalt: Prof. Dr. Frank Baasner 2 Die Europäer werfen sich in letzter Zeit vor, „naiv“ gewesen zu sein. Und es ist wahr: an Weitsicht hat es uns allen ge- mangelt. Seit dem Ölschock 1973, spä- testens aber seit der Klimakonferenz in Rio 1992, hätten wir unseren Verbrauch fossiler Brennstoffe reduzieren und unse- re Lebensweise anpassen müssen. Seit Jahrzehnten haben wir zudem unsere Sicherheit an andere delegiert, ohne uns unserer Verletzlichkeit in militärischen und technologischen Fragen in vollem Umfang bewusst zu sein. Wir haben einen tiefen Graben zwischen den Prinzipien ei- ner guten Verwaltung auf der einen und unbedachtem Verhalten auf der anderen Seite entstehen lassen. Aber sind wir auf diese schiefe Bahn nicht eher durch Zy- nismus, Genusssucht oder sogar Faulheit geraten, als durch Naivität? Seit 1945 sind wir Europäer, und Fran- zosen und Deutsche ganz besonders, zutiefst davon überzeugt, dass dauerhaf- ter Frieden nur durch Dialog und Zusam- menarbeit entstehen kann. Wir haben eine einmalige Union von Staaten, Bür- gerinnen und Bürgern entwickelt – die Europäische Union –, die ihre Mitglieder respektiert und auf rechtsstaatlichen Prinzipien beruht. Viele Länder wollten dieser Union beitreten, andere warten darauf. Natürlich hat die Zusammenar- beit immer auch Schwierigkeiten zu über- winden, aber es ist alles andere als naiv, am Prinzip der Kooperation festzuhalten. Mehr als 75 Jahre Frieden sind der beste Beweis dafür. Es gibt natürlich Situationen – die Ukraine zeigt es –, wo der Aggressor keine ande- re Wahl lässt als die Selbstverteidigung. Aber stellen wir trotz aller Selbstkritik nicht leichtfertig infrage, was wir aufge- baut haben: Rechtsstaatlichkeit und die gemeinschaftlichen Institutionen sind, auch wenn sie nicht perfekt sind, ein ho- hes Gut. Stärken wir vielmehr den Dialog und die gegenseitige Kenntnis, im Sinne eines klaren Blicks in die Zukunft, so wie das dfi es in seiner täglichen Arbeit tut. Die Generationen kommen und gehen, die Themen ändern sich. Wechselseitiges Verständnis entsteht nicht von selbst, es erfordert Anstrengungen. Die Not- wendigkeit für Deutsche und Franzosen, sich gegenseitig besser zu kennen, um gemeinsam ihre Verantwortung in Europa annehmen zu können, war noch nie so groß wie heute. Angesichts der geopolitischen, klimati- schen und technologischen Herausforde- rungen unserer Zeit ist das alles andere als naiv, es ist lebenswichtig. Sylvie Goulard Präsidentin des dfi

RATGEBER UND UNTERSTÜTZER Beratung · Vorträge · Schulungen · Interviews · Projektbegleitung 8 AKTUALITÄT UND ANALYSE Wissenschaftliche Ana lysen und politische Einordnung · Aktualität in Frankreich und Deutsch- land · Deutsch-franzö- sische Beziehungen 4 KOLLEKTIVES GEDÄCHTNIS Dokumentation der deutsch-französischen Annäherung seit 1948 · Fachbibliothek · Mediathek · Pressearchiv 12 WISSENSCHAFT UND PRAXIS Forschung in Sozial- und Geisteswissenschaften · Praxisnahe Fragestellun- gen · Vernetzung in der Forschungslandschaft 6 DEUTSCH – FRANZÖSISCH – EUROPÄISCH Sonderbeziehung Deutschland-Frankreich · Öffnung für weitere Partner · Nutzbarmachung für Dritte 10 EINE BESONDERE ORGANISATION Gremien · Geldgeber · Projektpartner · Förderer · Team 14 3

AKTUALITÄT UND ANALYSE Wissenschaftliche Analysen und politische Einordnung · Aktualität in Frankreich und Deutschland · Deutsch-französische Beziehungen Die wechselseitige Wahrneh- mung zwischen Deutschen und Franzosen läuft immer Gefahr, durch einseitige Information, partielle Wahrnehmung und vorschnelles Urteilen in schablonenhaften Bildern zu verharren. Eine Gruppe französischer Journalistinnen und Journalisten vor dem Bundeskanzleramt 4 Eine bessere Kenntnis des anderen Lan- des vermitteln, verlässliche Informationen übereinander bereitstellen, Verständnis für die jeweiligen nationalen Perspektiven wecken: Bei diesen Aufgaben setzt die Arbeit des dfi an, denn internationale Ver- ständigung und demokratische Willensbil- dung setzen erstklassige Informationen voraus. Dank unserer persönlichen Erfahrung und Kontakte, unseres großen Presse- archivs und thematisch breit angelegter Datenbanken mit Fachliteratur können wir schnelle und fundierte Analysen der Situ- ation bereitstellen. Dies gilt gleicherma- ßen für die Realität in Frankreich, für die deutsch-französischen Beziehungen und zunehmend auch für die deutsche Aktua- lität. Unsere Arbeit dient der Einordnung aktueller Entwicklungen, wobei wir die je- weiligen na tionalen Perspektiven berück- sichtigen. Es geht darum, dem Publikum in Deutschland die Lage in Frankreich mög- lichst differenziert zu vermitteln, und um- gekehrt dem französischen Publikum die Situation in Deutschland nahe zu bringen. Eigene Publikationsreihen (Aktuelle Frank- reich Analysen, Frankreich Jahrbuch, dfi aktuell) wenden sich an das Fachpublikum und an interessierte Bürgerinnen und Bür- ger. Publikationen zu spezifischen Themen in deutscher, französischer, englischer oder auch italienischer Sprache kommen hinzu. Aufgrund seiner Expertise wird das dfi von unterschiedlichsten Medien in Deutschland, Frankreich und weiteren europäischen Ländern um Einschätzun- gen und Kommentare gebeten. Mit durch- schnittlich jährlich 200 Medienpräsenzen, zahlreichen Vorträgen und Podien in ganz Deutschland und Frankreich trägt das dfi zur politischen und gesellschaftlichen De- batte bei. Die Leitlinien unserer Arbeit in der Öf- fentlichkeit sind Faktenorientierung und Ausgewogenheit, wobei wir uns der poli- tischen Bildung verpflichtet fühlen. Aus- gezeichnete persönliche Netzwerke und guter Zugang zu politischen Entschei- dungsträgern erlauben uns, fundierte Ana- lysen mit Hintergrundinformationen in die öffentliche Debatte einzubringen.

Abschlussdiskussion des Projekts „Europa nur mit uns!“; Sylvie Goulard, Michael Link, Frank Baasner, Bernard Cazeneuve, Hélène Miard-Delacroix und Andreas Schwab (v.l.n.r.) Pressegespräch mit Familien - ministerin Ursula von der Leyen Themenspektrum Die deutsch-französischen Beziehungen bilden den thematischen Kern unserer Arbeit, der sich in unterschiedliche Rich- tungen ausdifferenziert. Im Vordergrund stehen die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in beiden Ländern vor dem Hintergrund des europäischen Einigungsprozesses. Ein Querschnittsthema behandelt die Frage, wie internationale Kooperation erfolg- reich realisiert werden kann. „Das Deutsch-Französi- sche Institut war also stets Avantgarde unter jenen, die sich für eine bessere gegenseitige Verständi- gung engagierten.“ Jacques Delors in Ludwigsburg, 1998 Medien Journalisten gehören zu den wichtigs- ten Zielgruppen unserer Arbeit. Dank langjähriger Erfahrung in der Zusam- menarbeit mit den Medien können wir fachlich gut vorbereitete Studienreisen anbieten, bei denen die Journalistinnen und Journalisten direkten Zugang zu Persönlichkeiten im jeweiligen Land erhalten. Auch hier ist die politische Neutralität ein Merkmal unserer Arbeit. 5

WISSENSCHAFT UND PRAXIS Forschung in Sozial- und Geisteswissenschaften · Praxisnahe Fragestellungen · Vernetzung in der Forschungslandschaft Als außeruniversitäres Forschungsinstitut bearbeitet das dfi aktuelle Fragestel- lungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Durch Fach artikel, Buchpublikatio- nen und Vorträge trägt das Institut zur wissenschaftlichen Debatte bei. Publikationen des dfi 6 Eng verbunden mit zahlreichen Hochschu- len in Baden-Württemberg, Deutschland, Frankreich und Europa und gleichzeitig im regen Austausch mit den Akteuren in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Diese besondere Mischung charakterisiert die Arbeit des dfi. Das Profil der am Institut beschäftigten Forscherinnen und Forscher ist vorwiegend sozial- und politikwissen- schaftlich geprägt, bei einigen kommen Qualifikationen in den Geisteswissen- schaften hinzu. Entsprechend breit sind die Fragestellungen, die wir in unseren wissenschaftlichen Projekten behandeln. Das Spektrum reicht von den Internatio- nalen Beziehungen und sektoriellen Po- licy-Analysen über Fragen der Stadt- und Raumentwicklung, der Zivilgesellschaft, der kommunalen Zusammenarbeit und des deutsch-französischen Kooperations- managements bis hin zur Wirkungsanalyse von Austauschprogrammen. Die Jahrestagung des dfi greift jeweils ein wichtiges Thema auf und diskutiert es so- wohl im fachwissenschaftlichen Kontext als auch mit Praktikern aus Politik und Verwaltung. Ihre wichtigsten Ergebnisse werden im Frankreich Jahrbuch publiziert. Damit ist diese mehrsprachige Tagung Ausdruck des besonderen, auf die Praxis ausgerichteten Forschungsprofils des dfi. Unser Anliegen ist es, aufgrund metho- disch solider, sowohl quantitativer als auch qualitativer Untersuchungen zu be- lastbaren Erkenntnissen zu gelangen, die einen Beitrag zu den aktuellen Debatten in Deutschland, Frankreich und Europa leisten können. Forschung heißt nach un- serem Verständnis immer auch, nach dem unmittelbaren Anwendungsnutzen unserer Arbeiten zu fragen. Von unseren Studien- ergebnissen profitieren Wissenschaftler und Studierende, Verwaltung und Politik ebenso wie zivilgesellschaftliche Kräfte. Als vergleichsweise kleines Institut arbei- ten wir oft mit Partnern aus Universitäten zusammen. Je nach Fragestellung und For- schungsauftrag bildet das dfi außerdem mit Thinktanks und Stiftungen in Frank- reich und Deutschland internationale Netzwerke.

Fachkonferenz mit deutschen und französi- schen Ökonomen im Bundesfinanzministe- rium mit Minister Wolfgang Schäuble Vorstellung einer Studie des dfi in Koopera- tion mit der Bertelsmann Stiftung; Lisa Möller, Jean-Yves Hugon, Joachim Fritz-Vannahme, Céline Diebold und Franziska Brantner (v.l.n.r.) Die Vielfalt des dfi bildet sich in unserer Publikationstätigkeit ab. Akademisch ausgerichtete Buchpublikationen bün- deln die wissenschaftlichen Erkenntnis- se. Tagungsakten tragen zur Verbreitung aktueller Themen ebenso bei wie kürzere Analysen oder Policy-Papers. In den letz- ten Jahren sind Videoformate hinzuge- kommen, in denen renommierte Persön- lichkeiten mit dem dfi relevante Themen diskutieren. Die Auswahl zeigt, wie sich Themen und Publikationsformen über die Jahrzehnte entwickelt haben. Ausgewählte Publikationen: Ludwigsburger Beiträge 1954-1957 Industriepolitik: ein deutsch- französischer Vergleich, 1986 Frankreich Jahrbuch seit 1988 Fremde Freunde, 2. Aufl. 2002 Von welchem Europa reden wir? 2007 Sichtweisen – Points de vue, 2012 Deutsch-französische Beziehungen als Modellbaukasten? 2012 Strategien nachhaltiger Stadt- entwicklung in Deutschland und Frankreich, 2015 „Zu unserem Glück vereint“ - Lud- wigsburger Reden zu Europa, 2017 Städtepartnerschaften - den europäi- schen Bürgersinn stärken, 2018 Das politische Frankreich, 2019 Die deutsch-französischen Beziehungen, 2019 7

RATGEBER UND UNTERSTÜTZER Beratung · Vorträge · Schulungen · Interviews · Projektbegleitung Internationale Kooperation will gelernt sein – das gilt gerade auch für die deutsch-französi- sche Zusammenarbeit. Auf der Grundlage langjähriger Erfah- rung unterstützt das dfi Projekt- partner aus den unterschied- lichsten Bereichen. „dfi journal“, ein neues Format neben Radio- und Fernseh-Interviews 8 Die deutsch-französischen Beziehungen sind nicht nur eine Aufgabe für die Politik, sondern zeigen sich in unzähligen Koope- rationen, in der Wirtschaft ebenso wie in der Verwaltung und der Zivilgesellschaft. Diese Breite und Tiefe unterscheidet das deutsch-französische Verhältnis von anderen bilateralen Beziehungen. Die Herausforderungen bei der Realisie- rung gemeinsamer Vorhaben sind viel- schichtig. Vieles unterscheidet Deutsch- land von Frankreich: der Staatsaufbau, die Verwaltungstraditionen, die Kommu- nikationsgewohnheiten, das Bildungs- system und ganz allgemein die Wahrneh- mungsmuster. Unter diesen Umständen ist erfolgreiche Zusammenarbeit möglich, sie erfordert aber einen bewussten Um- gang mit der besonderen Kooperations- situation. Hier setzen viele Aktivitäten des dfi an. Praktische Erfahrungen werden weiterge- geben, Projekte durch Beratung begleitet, theoretisches und praktisches Wissen vermittelt. Je nach Zielgruppe bieten wir unterschiedliche Formate an, vom klas- sischen Lehrauftrag über interkulturelles Team-Building und Studienreisen bis zum individuellen Coaching. Das dfi ist seit Jahrzehnten die ideale Plattform, um den Dialog zwischen Deut- schen und Franzosen erfolgreich zu ge- stalten. Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgebern, von Verwaltungen, aus Politik und Gesellschaft sind in Ludwigs- burg genauso ins Gespräch gekommen wie Studierende und Lehrkräfte, wodurch sich oft dauerhafte Kooperationsstruktu- ren ergeben haben. Besonders wichtig ist die Zusammenar- beit mit den Medien, die durch Bericht- erstattung und Kommentare die Wahr- nehmung des jeweils anderen Landes maßgeblich beeinflussen. Die Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter des dfi geben nicht nur selbst Interviews und publizie- ren Kommentare zur Aktualität, sondern sie stehen den Journalisten für oft in Anspruch genommene Hintergrundge- spräche zur Verfügung, um sie dank der Kenntnis beider politischen und kulturel- len Systeme bei der Einordnung der Ta- gesaktualität zu unterstützen.

50-Jahr-Feier der Rede de Gaulles an die deutsche Jugend: Bernard Cazeneuve, Pierre Moscovici, François Hollande, Angela Merkel und Winfried Kretschmann (v.l.n.r.) Junge Europäer diskutieren ihre Erwartungen an die Zukunft der EU Im September 2012 kamen Angela Mer- kel und François Hollande, begleitet von viel Politprominenz, in den Schlosshof von Ludwigsburg, um an die Rede Charles de Gaulles an die deutsche Jugend aus dem Jahr 1962 zu erinnern. Diesem großen Ereignis war viel Arbeit des dfi vorausge- gangen: Präsident Erwin Teufel hatte die Kanzlerin eingeladen, sie ihrerseits den französischen Präsidenten. Gemeinsam mit der Stadt Ludwigsburg, unterstützt vom Land und zahlreichen Stiftungen und Sponsoren, hat das dfi im Vorfeld ein Pro- „Die deutsch-französische Freundschaft ist das beste Beispiel dafür, dass sich jahrzehntelange Konflikte und Ressentiments über win- den lassen. Aber es braucht den politischen Willen dazu.“ Angela Merkel, 22. September 2012 im Schlosshof Ludwigsburg jekt unter dem Titel „Europa nur mit uns!“ moderiert, an dem 300 Jugend- liche aus acht europäischen Ländern teilgenommen haben. Die Ergebnisse wurden Angela Merkel und François Hollande übergeben. Am Vorabend hatte das Institut eine große öffent- liche Präsentation mit den Europa- ministern Bernard Cazeneuve und Michael Georg Link sowie den EU-Ab- geordneten Andreas Schwab und Syl- vie Goulard ausgerichtet. 9

DEUTSCH – FRANZÖSISCH – EUROPÄISCH Sonderbeziehung Deutschland – Frankreich · Öffnung für weitere Partner · Nutzbarmachung für Dritte Die deutsch-französischen Beziehungen sind etwas Besonderes. Von den Erfah- rungen der Zusammenarbeit können andere europäische Partner profitieren. Eileen Keller beim Unterricht im dfi für eine Studierendengruppe aus Tunesien 10 „Ohne eine deutsch-französische Ver- ständigung kann es auf europäischer Ebene keine Kompromisse geben. Ein deutsch-französischer Kompromiss reicht jedoch für eine europäische Einigung nicht aus.“ Diese und ähnliche Aussagen finden sich in zahlreichen Publikationen, Redetexten und Analysen der europäi- schen Zusammenarbeit. Angesichts der historischen, konfliktbe- ladenen Beziehungen zwischen beiden Staaten ist die heute enge, vertrauensvol- le deutsch-französische Zusammenarbeit umso bemerkenswerter. Weltweit gilt der Weg von der Kriegsgegnerschaft über Aussöhnung bis zur intensiven politischen Zusammenarbeit als einmalig und vorbild- lich. Diese Entwicklung beruht nicht nur auf der persönlichen Verständigung zwi- schen Regierungs- und Staatschefs, son- dern auf einem dichten Geflecht von In- stitutionen und Kooperationsstrukturen. Die deutsch-französischen Netzwerke reichen von der kommunalen Ebene bis in die Staatsspitze, von der schulischen Zusammenarbeit bis zur militärischen Ko- operation und zum Beamtenaustausch. Diesen Erfahrungsschatz zugänglich zu machen gehört zu unseren Zielsetzungen. Einige Instrumente der Zusammenar- beit sind von europäischen Partnern übernommen worden. Im Rahmen des Weimarer Dreiecks knüpft Polen an deutsch-französische Erfahrungen an. Italien als dritte große Volkswirtschaft der Euro-Zone muss bei vielen Themen in die Überlegungen einbezogen werden. Die Lösung praktischer Probleme in den deutsch-französischen Grenzregionen sind für die übrigen Nachbarn von gro- ßem Interesse. Viele Themen, die für die deutsche und französische Politik und Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind, betreffen die gesamte EU. Wissenschaftliche Analysen und operati- ve Projekte des dfi werden deshalb über die deutsch-französische Perspektive hinaus für weitere europäische Partner geöffnet. Die kollegialen Beziehungen zum Deutschen Polen Institut und zum deutsch-italienischen Zentrum Villa Vi- goni erweitern unser Kompetenzfeld und unsere kommunikative Reichweite.

Journalistinnen und Journalisten aus Frank- reich, Deutschland, Italien und Polen auf Studienreise durch die vier Länder Fachgespräche auf der Terrasse des deutsch-italienischen Zentrums Villa Vigoni Die deutsch-französischen Beziehungen stehen im Fokus unserer Arbeit, sind aber immer als Kernelement der europäischen Einigung zu verstehen. Die Öffnung über den deutsch-französi- schen Horizont hinaus betrifft die wissen- schaftliche Analyse ebenso wie unsere Arbeit mit den Medien und der Zivilge- sellschaft. Studien zur Migrationspolitik oder zum Phänomen des Nationalismus schließen mehrere europäische Länder mit ein. Förderprogramme verschiedener Stiftungen, die das dfi in deren Auftrag umsetzt, wenden sich an deutsch-franzö- sische Gruppen und deren weitere Part- ner in Europa. Themen der Wirtschafts- und Finanzpolitik bearbeiten wir im Trialog zwischen Deutschland, Frankreich und Italien, weil diese drei Länder mehr als zwei Drittel der Wirtschaftskraft des Euro raums ausmachen. Studienreisen für Journalisten und Nach- wuchskräfte richten sich an ein europä- isches Publikum, wobei die Beteiligung aus Deutschland und Frankreich den sta- bilen Kern bildet. Nach Ausbruch der Arabellion konnten wir zeitnah eine Studienreise mit hoch- rangigen Kontakten für deutsche und französische Journalisten nach Tunesien organisieren. Die Analyse der speziellen deutsch-fran- zösischen Beziehungen gewinnt durch die Perspektive dritter Partner an Qualität, ebenso wie deren besondere Erkenntnis- se für Dritte nützlich sind. 11

KOLLEKTIVES GEDÄCHTNIS Dokumentation der deutsch-französischen Annäherung seit 1948 · Fachbibliothek · Mediathek · Pressearchiv Das dfi: Ein öffentlicher Ort des Wissens. Nirgendwo sonst wird so systematisch und kontinuier- lich dokumentiert und gesam- melt, was zu den deutsch-franzö- sischen Beziehungen geschrieben und gesagt wird. Charles de Gaulle, Schlosshof Ludwigsburg 1962, Rede an die deutsche Jugend 12 Die Analyse und Einordnung aktueller po- litischer Entwicklungen setzen die Kennt- nis zeithistorischer Zusammenhänge voraus. Das dfi ist dank seiner jahrzehn- telangen Arbeit in der glücklichen Lage, auf einen einzigartigen Fundus von Pub- likationen, Presseartikeln, Datenbanken und seltener grauer Literatur zurückgrei- fen zu können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bibliothek und Dokumenta- tion leisten einen entscheidenden Beitrag zur Aufbereitung des Fachwissens. Die Bibliothek ist öffentlich und wird von den unterschiedlichsten Personenkreisen ge- nutzt. Die Stadt Ludwigsburg selbst ist zu ei- nem symbolischen Ort der deutsch-fran- zösischen Beziehungen geworden. Mit dem Sitz des dfi seit 1948, der ersten deutsch-französischen Städtepartner- schaft 1950 mit Montbéliard und mit der Rede Charles de Gaulles an die deut- sche Jugend 1962 ist Ludwigsburg seit Jahrzehnten für sein Engagement in der deutsch-französischen Annäherung be- kannt. Nicht zufällig hat de Gaulle auf Anregung des Instituts den Schlosshof als Ort ausgewählt, um sich an die deut- sche Bevölkerung und besonders an die Jugend zu wenden. Jedes Jahr kommen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur zu Vorträ- gen, Podien und Diskussionsveranstal- tungen. Dabei gelingt es immer wieder, neue Themen zu setzen und die Koopera- tion zwischen Deutschen und Franzosen in neuen Bereichen anzustoßen. Durch kontinuierliche Arbeit, eigene Pu- blikationen sowie zahlreiche Vorträge in ganz Deutschland und Frankreich ist das dfi mit seiner Expertise zu einem festen Bezugspunkt in den deutsch-französi- schen Beziehungen geworden. Die wis- senschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des dfi nehmen jedes Jahr an ungefähr 100 Veranstaltungen teil, kom- mentieren die Aktualität in zahlreichen Interviews und sind gefragte Gesprächs- partner deutscher, französischer und eu- ropäischer Institutio nen.

Fachbibliothek Zur wissenschaftlichen Infrastruktur ge- hören Fachbibliotheken, Datenbanken und Online-Dokumentationen. Das dfi macht mit seiner Spezialbiblio- thek zum aktuellen Frankreich und den deutsch-französischen Beziehungen knapp 50.000 Monographien und mehr als 250 Fachzeitschriften öffentlich zu- gänglich. beteiligt Als Mitglied eines bundesweiten Fach- informationsverbunds sich das Institut am Aufbau einer sozialwis- senschaftlichen Datenbank mit tiefer inhalt licher Erschließung. Das dfi-eigene Pressearchiv umfasst mehr als 600.000 Artikel. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter füh- ren die Fachdokumentation kontinuierlich fort und unterstützen proaktiv interne und externe Wissenschaftler bei ihrer Arbeit. „Ohne Zweifel sind das dfi und die Frankreich- Biblio thek der beste Ort für größere und kleinere wissenschaftliche Arbei- ten über Frankreich und die deutsch-französischen Beziehungen.“ Thomas Siemes, ehemaliger Stipendiat, Universität Trier Serviceangebote für den Unterricht • Bibliografien für Forschungsarbeiten • Bereitstellung von Themendossiers • Sammlung deutsch-französischer Karikaturen • Fortlaufende Chronik des politi- Geschehens in Frankreich • Forschungsaufenthalte • Stipendien für Jungwissenschaftler schen und gesellschaftlichen 13

EINE BESONDERE ORGANISATION Gremien · Geldgeber · Projektpartner · Förderer · Team Die vielfältigen Tätigkeits felder und Aktionsformen des dfi spiegeln sich in seiner Organi- sationsstruktur wider. Seit der Gründung 1948 ist das Institut als Verein dfi e.V. organisiert. Die Mitglieder kommen aus der Zivilgesellschaft, aus Politik und Wirtschaft. Präsidenten des dfi Als gemeinnütziger Verein ist das Institut trotz seiner Nähe zu Entscheidungsträ- gern politisch unabhängig. Persönlich- keiten aus Deutschland und Frankreich bilden den Vorstand des Instituts, der die Funktion eines Aufsichtsrats wahrnimmt. Im Präsidium sind neben der Präsiden- tin oder dem Präsidenten Vertreter der institutionellen Geldgeber vertreten. Der Direktor oder die Direktorin führt die Ge- schäfte und ist dem Vorstand sowie dem Verein rechenschaftspflichtig. Die Stadt Ludwigsburg, das Land Ba- den-Württemberg und das Auswärti- ge Amt für den Bund fördern das dfi seit Jahrzehnten institutionell und damit dauerhaft. Die kommunale Ebene steht gewissermaßen für den zivilgesellschaftlichen Teil unserer Tätigkeit, das Wissenschaftsminis- terium des Landes für den akademi- schen und das Auswärtiges Amt für den analytischen, beratenden und kooperationsfördernden Bereich un- serer Arbeit. Bis zu einem Drittel des Jahresbud- gets von ca. zwei Mio. Euro besteht aus Projektmitteln, die das Institut mit der Unterstützung zahlreicher Partner einwirbt. Stiftungen aus Deutschland, Frankreich und weiteren europäischen Ländern, deutsch-französische Institutio- nen, Ministerien in Frankreich sowie auf Bundes- und Landesebene in Deutsch- land gehören zu seinen Partnern und Auftraggebern. Über die langen Jahre der Zusammenarbeit sind vielfältige und ver- trauensvolle Netzwerke entstanden, auf die wir bei unserer Arbeit zählen können. Angesichts der Vielzahl unterschiedlicher Institutionen, mit denen wir arbeiten, kön- nen wir schnell auf neue Themen reagie- ren und aktuelle Fragen der politischen und gesellschaftlichen Debatte aufgrei- fen. Flache Hierarchie, äußerst motivier- te Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine große Sichtbarkeit in den Medien machen das dfi zu einem flexiblen, ver- lässlichen und aufgrund seiner Seriosität geschätzten Akteur in den deutsch-fran- zösischen sowie europäischen Beziehun- gen.

Das Team des dfi Mitglieder des Fördervereins beim Besuch der französischen Botschafterin, Ludwigsburg 2018 Team Etwa 20 Personen unterschiedlicher fach- licher Profile bilden die kompetente und mehrsprachige Belegschaft des Instituts. Die Tätigkeiten decken Organisation, Buchhaltung und Veranstaltungsplanung genauso ab wie Layout, Pflege der Home- page, Bibliothekarisches und Dokumenta- tion. Die wissenschaftlichen Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter forschen, lehren, publizieren und sind operativ in den von ihnen betreuten Projekten tätig. „Europa sind unglaublich viele Aufgaben zugewachsen in den letzten Jahrzehnten. Europa ist nicht dann stark, wenn es sich um tausend Aufgaben kümmert. Sondern Europa ist stark, wenn es sich um die richti- gen Aufgaben kümmert.“ Erwin Teufel 16.12.2005 Förderverein Der Förderverein des dfi e.V. unter- stützt mit seinen jährlichen Spenden Veranstaltungen, Publikationen und Pilotprojekte, die aus dem laufenden Haushalt des dfi nicht finanziert wer- den können. Renommierte Persön- lichkeiten und Unternehmen helfen durch regelmäßige oder punktuelle Zuwendungen dem Institut, seine Auf- gaben noch dynamischer zu erfüllen. 15

IMPULSGEBER der deutsch-französischen Beziehung Deutsch- Französisches Institut Gründung des Deutsch- Französischen Besondere Ereignisse Instituts 1948 Robert Schuman · Rede im Schloss 1955 Couve de Murville · Rede im Schloss 1958 Charles de Gaulle · Rede an die deutsche Jugend 1962 Bundes- präsident Walter Scheel würdigt 25 Jah- re dfi 1973 20 Jahre dfi 1968 Erste dt.-frz. Städte- partnerschaft Ludwigsburg- Montbéliard 1950 Sprach- kurse 1950- 1996 Carolus- Magnus- Kreis im dfi 1956-1996 Seminare für Studieren- de franz. Hochschulen 1961-2006 Schüler- austausch kommt in Gang 1956 SAARLAND WIRD BUNDESLAND 1957 GRÜNDUNG BRD + DDR 1949 1945 1948 1950 1953 1955 1958 1960 1963 1965 1968 1970 1973 1975 1978 ENDE WELT- KRIEG II 1945 MONTANUNION 1951 GRÜNDUNG BADEN- WÜRTTEMBERG 1952 RÖMISCHE VERTRÄGE 1958 ELYSEE- VERTRAG 1963 Sammlung von Doku- menten zu den deutsch-französi- schen Gipfeln ab 1963 Erste Bibliographie „Deutschland – Frankreich“ 1963 Pressedo- kumentatio- nen seit Mitte 70er Jahre Deutsch- französisches Koloquium 1974-90 Beginn „Literaturdienst Frankreich“ 1963 Sammlung dt.-frz. Karika- turen seit Mitte 70er Jahre Ludwigs- burger Beiträge zum Problem der deutsch-französi- schen Beziehun- gen 1954- 1970 CARLO SCHMID (1948-1979) FRITZ SCHENK (1948-1972) RAINER B ROBER Veranstaltungen Begegnungen Fachtagungen Kooperationen Publikationen Bibliothek Präsidenten Direktoren Die Grafik gibt einen Überblick über ausgewählte Projekte und Aktivitäten, sie ist keinesfalls vollständig 16 * in Kooperation mit: *BMF: Bundesministerium für Finanzen | *BS: Ber *GSS: Gips-Schüle-Stiftung | *RBS: Robert Bosc

hen Beziehungen und der europäischen Integration 40 Jahre dfi · Richard von Weizsäcker 1988 Chirac und Kohl · Dt.-Frz. Jugendtreffen 1987 50 Jahre dfi · Roman Herzog und Jacques Delors 1998 dfi Büro in Paris 2004 Stipendien für Forschungs- aufenthalte in der Frankreich-Biblio- thek (WS, GSS)* seit 1996 Deutsch- französischer Dialog · Otzen- hausen 1999- 2018 Deutsch- französische Zukunftswerk- statt 1999- 2006 WIEDER- VEREINIGUNG DEUTSCHLANDS 1990 START DT.-FRANZ. HOCHSCHULE DFH/UFA 1997 EURO- EINFÜHRUNG 2002 Studien- reisen für Journalisten (RiD)*seit 1982 50 Jahre de Gaulles Rede · Merkel und Hollande 2012 Franzö- sischlehrer- tag seit 2010 Bürger- meisterkollo- quien D -F-B 2008-2011 60 Jahre dfi · Bundes- präsident Horst Köhler 2008 Programm für Nach- wuchs-Journa- listen (RBS)* 2007-2017 „On Y Va - Auf geht’s - Let’s go“ (RBS)* 2007–2019 Le Pod- Kast seit 2021 Fortbildun- gen Städte- partnerschaften in BW 2018- 2021 Europa- seminare und Baden-Würt- temberg Tage (GSS)* seit 2019 Europa nur mit uns 2012 · 2014 Öffnung des dfi nach Italien 2016 Förder- programm Nouveaux horizons (BWS)* seit 2019 Start der Plattform jumelage.eu (DFB)* 2020 AACHENER VERTRAG 2019 2018 2019 2021 2023 Azubi- Bacpro seit 2015 LISSABON- VERTRAG 2007 Erbfeinde – Erbfreunde Ausstellung 2007 Virtuelle Ausstellung Zeitzeugen Lud- wigsburg-Mont- béliard seit 2014 DT.-FRZ. PARLA- MENTARISCHE VERSAMMLUNG 2019 Den europäi- schen Bürger- sinn stärken 2018 1980 1983 1985 1988 1990 1993 1995 1998 2000 2003 2005 2008 2010 2012 2014 2016 Bausteine zum System- vergleich 1980/81 FIV Fach- informations- verbund seit 1986 MAASTRICHT- VERTRAG 1992 Aktuelle Frankreich Analysen seit 1995 dfi compact seit 2002 dfi Jahres- tagungen seit 1985 Frank- reich Jahr- buch seit 1988 Industrie- politik: ein deutsch-französi- scher Vergleich 1986 Gründung der Frankreich- Bibliothek im dfi 1990 Projekte zur Stadt- und Raumentwick- lung (WS)* seit 1993 Abeits- gruppe Wirt- schaftspolitik mit dem Plankom- missariat 1999- 2001 Points de vue – Sicht- weisen seit 2008 „Zu unserem Glück vereint“ Ludwigsburger Re- den zu Europa 2017 Lehr- und Wanderjahre · Studie (DFJW)* 2021 RAINER BARZEL (‘80-‘83‘) RUDOLF V. THADDEN (1985-1994) KURT J. LAUK (1994-2005) ERWIN TEUFEL (2005-2020) SYLVIE GOULARD (gewählt 2020) OBERT PICHT (1972-2001), ab 1996 gemeinsam mit HENRIK UTERWEDDE FRANK BAASNER (seit 2001) inanzen | *BS: BertelsmannStiftung | *BWS: Baden-Württemberg Stiftung | *DFB: Deutsch-Französischer Bürgerfonds | *DFJW: Deutsch-französisches Jugendwerk t Bosch Stiftung | *RiD: Robert Bosch Stiftung (1982-2017), iac (seit 2017), DFJW (seit 2021) | *WS: Wüstenrot Stiftung 17

L’équipe du dfi Quelques membres du comité de soutien et du Conseil d’adminis tration accueillent de jeunes européens L’équipe Une vingtaine de personnes aux profils professionnels différents forme l’équipe multilingue de l’Institut. Leurs compéten- ces vont de l’organisation, de la compta- bilité et de la gestion d’événements, au travail rédactionnel, à la gestion du site web et de la bibliothèque, jusqu’à la do- cumentation. Les membres du personnel scientifique font de la recherche, enseig- nent, publient et gèrent les projets qu’ils supervisent. « Nous avons jusqu’à présent vécu dans la jungle et sous le joug de sa loi, alors pourquoi ne pas la défricher ensemble et détrôner sa loi par celle de l’homme ? » Carlo Schmid, président-fondateur du dfi, en 1949 Le comité de soutien du dfi Avec sa dotation annuelle, le Förder- verein des dfi e.V. soutient des événe- ments, des publications et des projets pilotes qui ne peuvent pas être finan- cés par le budget régulier du dfi. Par leurs dons réguliers ou occasionnels, des personnalités et des grandes entreprises contribuent ainsi à l’in- dépendance de l’Institut. 15

ORGANISATION Gouvernance · Financement · Partenaires · Sponsors · Équipe La diversité des tâches du dfi se reflète dans son organisa- tion. Depuis sa fondation en 1948, l’Institut a le statut d’une association reconnue d’utilité publique (dfi e.V.). Ses mem- bres sont des citoyens, mais également des entreprises et des acteurs politiques. Les présidents de l’association dfi nombreux partenaires. Des fondations d’Allemagne, de France et d’autres pays européens, des institutions franco-alle- mandes, des ministères en France et au niveau fédéral allemand et les Länder fi- gurent parmi ses partenaires et clients. Compte tenu du grand nombre d’insti- tutions différentes avec lesquelles nous travaillons, nous sommes en mesure de réagir rapidement aux sujets émer- geants et d’aborder les questions d’ac- tualité dans le débat politique et social. Une hiérarchie horizontale, un personnel très motivé et une grande visibilité dans les médias font du dfi un acteur flexible, fiable et reconnu dans les relations fran- co-allemandes et européennes. Malgré sa proximité avec des décideurs, l’Institut est politiquement indépendant. Des personnalités allemandes et françai- ses composent son conseil d’adminis- tration. Outre le président, les acteurs publics qui soutiennent financièrement l’Institut font partie de la présidence de l’Institut. Par sa gestion des activités, le directeur est responsable devant le conseil d’administration ainsi que de- vant l’association. La ville de Ludwigs- burg, le Land du Bade-Wurtemberg et le ministère fédéral des Affaires étrangères (Auswärtiges Amt) appor- tent depuis des décennies un soutien institutionnel et donc permanent au dfi. Ils reflètent en même temps les trois axes de notre travail : le niveau municipal représente la société ci- vile, le ministère de la recherche du Bade-Wurtemberg, la branche scien- tifique, et enfin, l’Auswärtiges Amt la partie analyse, conseil et coopéra- tion. Presqu’un tiers du budget annuel d’environ deux millions d’euros provi- ent des projets réalisés par l’Institut pour le compte ou avec le soutien de

Charles de Gaulle s’adresse aux milliers de jeunes Allemands en 1962 De nombreuses personnalités du monde politique, économique et social lors de la visite du Président fédéral Horst Köhler, à l’occasion des 60 ans du dfi. Bibliothèque spécialisée La bibliothèque met à la disposition du public plus de 50 000 volumes. Membre d’un réseau d’instituts spécialisés en re- lations internationales, le dfi participe à la constitution d’une grande banque de données en sciences sociales. Les archi- ves de presse du dfi contiennent plus de 600 000 articles. Les documentalistes de l’Institut veillent constamment à l’actuali- sation des informations et soutiennent le travail des chercheurs. « Je vous félicite aussi d’être de jeunes Allemands, c’est-à- dire enfants d’un grand peuple. Oui, d’un grand peuple! Qui, parfois dans son histoire, a commis de graves erreurs. » Charles de Gaulle, 1962 Services au public • Mise à disposition de dossiers thématiques pour l’enseignement • Collection de caricatures • Chronique de l’actualité en France • Collection en ligne des documents officiels des sommets franco- allemands • Accueil pour des séjours de recherche • Bourses pour jeunes chercheurs 13

MÉMOIRE COLLECTIVE Documentation sur le rapprochement franco-allemand depuis 1948 · Bibliothèque spécialisée · Médiathèque · Archives de presse nouveaux sujets et élargit la coopération franco-allemande vers des domaines in- novants. Grâce à un travail continu, à ses pro- pres publications et à de nombreuses conférences en Allemagne et en Fran- ce, le dfi et son expertise sont devenus une solide référence dans les relations franco-allemandes. Ses chercheurs par- ticipent à une centaine d’événements par an, commentent l’actualité dans de nombreuses interviews et sont des inter- locuteurs recherchés par les institutions allemandes, françaises et européennes. Le dfi est un lieu public du savoir. Il n’existe nulle part ailleurs une documentation et une collection aussi systéma- tique et complète de ce qui a été écrit et dit sur les relations franco-allemandes. La bibliothèque spécialisée du dfi 12 L’analyse et la mise en perspective de l‘évolution politique actuelle sont condi- tionnées par la connaissance des contex- tes historiques contemporains. Avec ses décennies d’existence, le dfi a la chance de pouvoir puiser dans un fonds unique de publications, d’articles de presse, de bases de données et de littérature « grise » rare. Aussi la contribution du per- sonnel de la bibliothèque et de la docu- mentation est déterminante pour le trai- tement des connaissances spécialisées. La bibliothèque est ouverte au public et accueille les profils les plus divers. Ludwigsburg même est devenue un lieu symbolique des relations franco-alleman- des. Avec l’établissement du dfi en 1948, le premier jumelage franco-allemand en 1950 et le discours de Charles de Gaulle à la jeunesse allemande en 1962, la ville est connue depuis des décennies pour son engagement en faveur du rapproche- ment franco-allemand. Chaque année, des personnalités du monde politique, économique et culturel viennent partici- per à des conférences, des discussions et des débats. Ce faisant, le dfi lance de

Voyage d’étude pour journalistes en Pologne Rencontre d’un groupe d’étudiants alle- mands à la Banque de France Si les relations franco-allemandes sont au centre de notre travail, elles doivent tou- jours être comprises comme un élément primordial de l’unification européenne. L’ouverture au-delà de l’horizon fran- co-allemand concerne aussi bien l’ana- lyse scientifique que notre travail avec les médias et la société civile. Ainsi, nos études sur la politique migratoire ou le phénomène du nationalisme portent sur plusieurs pays européens. Les program- mes d’études développés par le dfi pour diverses fondations s’adressent aux grou- pes franco-allemands, mais également à leurs partenaires. De même, nous travail- lons sur des sujets de politique écono- mique et financière dans le cadre du trio « Allemagne, France, Italie », trois pays qui représentent plus des deux tiers de la puissance économique de la zone euro. Les voyages d’étude pour journalistes et jeunes talents s’adressent principa- lement à un public européen, avec un noyau franco-allemand stable. Avec le printemps arabe, nous avons rapidement pu élargir notre programme pour jeunes journalistes vers la Tunisie et le Maroc. L’analyse des relations particulières fran- co-allemandes gagne ainsi en qualité grâce à la mise en perspective par des partenaires tiers et les acquis franco-alle- mands peuvent bénéficier à tous. 11

ALLEMAND – FRANÇAIS – EUROPÉEN La relation particulière franco-allemande · L’ouverture à d’autres partenaires · Son utilité pour des tiers Les relations franco-alleman- des sont particulières, mais peuvent néanmoins inspirer d’autres pays. En ce sens, les relations bilatérales entre l’Allemagne et la France servent de modèle. Rencontre avec le Président de la Cour Constitutionnelle italienne, Paolo Grossi, à Rome 10 « Sans entente franco-allemande, il ne peut y avoir de compromis européen. Cependant, un compromis franco-al- lemand ne suffit pas pour arriver à une entente européenne ». Si de telles décla- rations se trouvent dans de nombreuses publications et analyses, il s’agit pour nous de comprendre pourquoi et sous quelles conditions elles sont vraies. Au regard des relations conflictuel- les passées entre les deux États, leur étroite coopération actuelle est d’au- tant plus remarquable. Dans le mon- de entier, le passage à la « réconcilia- tion » est considéré comme exemplaire. Cette évolution repose non seulement sur une entente personnelle entre les chefs de gouvernement et d’État mais aussi et surtout sur un réseau dense d’institutions et de structures de coopération. Les ré- seaux franco-allemands s’étendent du ni- veau municipal aux échelons supé rieurs du gouvernement, de la coopération dans les écoles à la coopération militaire et à l’échange de fonctionnaires. Rendre cette richesse largement accessible est l’un de nos objectifs. Certains instruments de coopération ont été adoptés par d’autres pays en Europe. Dans le cadre du Triangle de Weimar, la Pologne s’appuie sur l’expérience fran- co-allemande. Troisième grande écono- mie de la zone euro, l’Italie devrait égale- ment être incluse dans les délibérations bilatérales. Et si les solutions apportées aux problèmes de coopération dans les régions frontalières franco-allemandes présentent un intérêt pour d’autres zones frontalières, leur transposition demande d’abord d’identifier les mécanismes con- crets de coopération, ainsi que les condi- tions de leur succès. Les analyses scientifiques et les projets opérationnels du dfi sont donc ouverts, au-delà de la perspective franco-alleman- de, à d’autres partenaires européens. Les relations collégiales avec l’Institut Ger- mano-Polonais de Darmstadt et le Centre germano-italien Villa Vigoni élargissent notre champ de compétences et allon- gent la portée de nos analyses.

Angela Merkel et Francois Hollande lors des célébrations du 50ème anniversaire du discours du Général de Gaulle à Ludwigs- burg Le Maire de Ludwigsburg, Werner Spec, et le futur Président Emmanuel Macron dans la cour du château En 2012, Angela Merkel et François Hol- lande sont venus au château de Lud- wigsburg pour commémorer le discours prononcé au même endroit par Charles de Gaulle en 1962, devant la jeunesse allemande. Pouvoir accueillir le Président et la Chancelière était le résultat d’un im- portant travail en amont : le président du dfi, Erwin Teufel, avait invité la Chanceliè- re, qui avait à son tour invité le président nouvellement élu. Le dfi, en colaboration avec la ville de Ludwigsburg, soutenue par le Land du Bade-Wurtemberg et par de « Le nationalisme exacerbé a conduit au suicide national […]: avec l’Allemagne, toute l’Europe a perdu la guerre. » Fritz Schenk, directeur-fondateur du dfi, lors d’un discours en 1949 nombreuses fondations et sponsors, avait conçu et réalisé une manifesta- tion qui accompagnait l’événement. « A nous l’Europe ! » réunissait 300 jeunes de huit pays européens et aboutissait à la rédaction d’un ma- nifeste remis à Angela Merkel et François Hollande. 9

CONSEILLER ET FACILITER Conseil · Conférences · Formations et Enseignements · Accompagnement des projets La coopération internationale ne va pas de soi, et la coopération franco-allemande non plus. S’appuyant sur sa longue expérience, le dfi soutient de nombreux acteurs dans leurs projets de coopération. Matthias Knecht, Maire de Ludwigsburg, in- augure le conseil des jeunes italo-allemand. 8 Les relations franco-allemandes ne sont pas seulement le résultat d’une volonté politique, elles se manifestent aussi par d’innombrables activités des acteurs non-étatiques – les coopérations écono- miques, mais également les réseaux des acteurs de la société civile. Or réaliser un projet franco-allemand res- te complexe. Les différences entre les deux pays sont nombreuses : la structure de l’État, les traditions administratives, les habitudes de communication, le sys- tème éducatif… Malgré ces différences, une coopération réussie est possible, pour peu qu’elle prenne en compte quel- ques particularités. C’est là qu’intervient le savoir-faire du dfi. Nous mettons à profit notre expérience et accompagnons nos partenaires avec des conseils théoriques et pratiques qui facilitent la coopération. En fonction du groupe cible, nous proposons différents formats, de la formation classique au coaching individuel, en passant par la constitution d’équipes interculturelles. Depuis des décennies, le dfi est la pla- teforme idéale pour nourrir le dialogue entre Allemands et Français. Représen- tants de syndicats et employeurs, des ad- ministrations, de la politique et de la so- ciété ou encore étudiants ou enseignants se sont rencontrés à Ludwigsburg. Et ces rencontres ont souvent débouché sur des coopérations durables. Une attention particulière pour les mé- dias accompagne notre action : l’image de l’autre pays, telle qu’elle est forgée à travers commentaires et reportages, in- fluence notre perception de l’autre. Aider les journalistes à produire des analyses de qualité qui reflètent la réalité de l’au- tre pays constitue ainsi une action de fond pour nous. Non seulement les col- laborateurs du dfi donnent des interviews et publient des articles sur l’actualité, mais ils sont également à la disposition des journalistes pour des discussions de fond, voire pour des séances de forma- tion. Souvent sollicité, le dfi apporte un éclairage pour mieux comprendre l’actu- alité du jour.

Présentation d’un rapport franco- allemand sur l’intégration à Paris, animé par Frank Baasner et Jean Pisani-Ferry (au milieu) ; à gauche Annegret Kramp-Karrenbauer, à droite Jean-Marc Ayrault. Les différentes formes d’activité du dfi se reflètent dans les publications de l’Ins- titut. Les monographies destinées à un public universitaire, ainsi que les ouvra- ges collectifs regroupent les résultats de nos recherches. Les actes de nos collo- ques, tout comme les analyses brèves et les policy papers, contribuent au débat. Ces dernières années, les formats mul- timédia ont gagné en importance. Quelques publications de l’Institut Exemples de publications : Ludwigsburger Beiträge, 1954-1957 Au jardin des malentendus. Le commerce franco-allemand des idées, 1997 Quel avenir pour l’espace rhénan ? 2005 L’allemand, un atout pour des carrières en Europe, 2006 Intégration et égalité des chances, 2007 Sichtweisen - Points de vue, 2012 Le modèle franco-allemand : les clés d’une paix perpétuelle ? 2013 Stratégies pour un développement urbain durable en France et en Alle- magne, 2015 L’AzubiBacpro : retour sur une expérience de coopération transfrontalière, 2017 Les jumelages de collectivités territoriales, 2018 7

RECHERCHE APPLIQUÉE Recherche en sciences sociales et humaines · Projets de recherche appliquée · Mise en réseau des acteurs Institut de recherche extra-universitaire, le dfi traite des questions d’actualité politique, économique et sociale. Il contribue au débat à travers des articles, des livres et des conférences. Alfred Grosser, partenaire du dfi depuis les origines, en dialogue avec Henrik Uterwedde 6 Le travail du dfi profite des liens étroits avec des universités et écoles d’excellen- ce en Allemagne (Universités de Mann- heim, de Tübingen, de Freiburg…) et en France (ENA, IEP…), en même temps que des échanges actifs avec des ac- teurs politiques, économiques et issus de la société. Les chercheurs de l’Insti- tut sont diplômés en sciences sociales et politiques, avec des qualifications supplémentaires en sciences humaines. Les questions que nous abordons dans nos projets de recherche sont donc très vastes. Le spectre va des relations inter- nationales et des analyses de politiques sectorielles aux questions de dévelop- pement urbain, de la société civile, de la coopération au niveau communal, en passant par la gestion de la coopération franco-allemande et l’analyse d’impact des programmes d’échange. Le colloque annuel du dfi aborde des questions d’actualité. Chaque année, il réunit des universitaires, des chercheurs spécialisés et des acteurs du monde po- litique et administratif. Les actes du col- loque sont publiés annuellement dans le Frankreich Jahrbuch. Il reflète le profil particulier du dfi, entre recherche fon- damentale et appliquée, contribuant aux questions d’actualité. Notre ambition est d’obtenir des résultats fiables, basés sur des études quantitati- ves et qualitatives méthodologiquement solides, pouvant apporter une contribu- tion aux débats actuels en Allemagne, en France et en Europe. Faire de la recherche signifie pour nous s’interroger sur l’utilité de notre travail. Nos analyses doivent permettre aux ac- teurs et partenaires de tirer un bénéfice concret, qu’ils viennent du monde univer- sitaire, de l’administration ou de la poli- tique, mais également de la société civile. Au sein de notre institut à taille humai- ne, nous collaborons, en fonction de la question et de la mission de recherche, avec des think tanks et des fondations en France et en Allemagne.

Au Quai d’Orsay lors d’un colloque organisé par le dfi sur l’intégration et l’égalité des chances : Azouz Begag, Maria Böhmer, Günter Gloser et Catherine Colonna (d.g.à.d.) Voyage d’études pour jeunes journalistes, au centre italo-allemand de Villa Vigoni sur le lac de Côme Nos sujets Expliquer l’actualité française et alle- mande dans un contexte comparatif est le cœur de notre métier. L’accent est mis sur les développements politiques, éco- nomiques et sociaux dans les deux pays, ainsi que sur l’explication de la relation franco-allemande en Europe. Cette per- spective nous confère également une expertise particulière pour les coopéra- tions internationales et les conditions de leur succès. « Au sein d’une Union européenne dans un mon- de globalisé, nous devons être capables de décider et d’agir ensemble. » Kurt Lauk, Président du dfi, le 4 juin 1998 Médias Une partie importante de notre travail cible les besoins particuliers des jour- nalistes. Grâce à notre expérience, nous pouvons proposer des voyages d’étude qui donnent aux journalistes un accès direct aux personnalités du pays concerné, en leur offrant les clés d’une compréhension linguistique et contextuelle. La neutralité politique est un trait important de notre travail. 5

DÉBRIEF POLITIQUE ET ANALYSE DE L’ACTUALITÉ Analyses scientifiques · Débrief de l’actualité en France et en Allemagne · Relations franco-allemandes 4 La compréhension entre la France et l’Allemagne se heurte encore aux stéréotypes et malentendus. Ils sont la conséquence d’une information à sens unique, d’une percep- tion partielle ou de jugements hâtifs. Alain Juppé lors d’un entretien avec la presse allemande à Bordeaux Une meilleure connaissance de l’autre, des informations fiables, permettant une compréhension complète des enjeux : le travail du dfi commence ici. Car nous sommes convaincus que des relations mutuellement bénéfiques reposent sur une information de qualité. Les chercheurs de l’Institut, des spé- cialistes expérimentés dans les deux pays, fournissent des analyses rapides et fondées de l’actualité. Ils profitent du concours de la bibliothèque spécialisée de l’Institut. Avec ses fonds spécialisés et son accès aux bases de données, elle per- met d‘accèder rapidement aux sujets les plus divers de l’actualité, tant française qu’allemande et franco-allemande. « Pourquoi le sujet de la dette publique est-il si sensible en Allemagne ? » « Pour- quoi réformer les retraites est-il si difficile en France ? » En répondant à ce genre de questions, notre travail sert à rendre intel- ligibles les développements actuels dans le pays voisin. Notre objectif est de faire comprendre la situation actuelle en Fran- ce et en Allemagne de la manière la plus nuancée possible. Nos propres collections de publications (dfi compact, Frankreich Jahrbuch, dfi ak- tuell) sont destinées à un public large. Des publications spécialisées en allemand, français, anglais ou italien complètent notre offre. L’expertise du dfi est sollicitée par un grand nombre de médias en Alle- magne, en France ou dans d’autres pays européens. Chaque année, le dfi contri- bue au débat public avec une moyenne de 200 interventions dans les médias et de nombreuses conférences et débats à travers l’Allemagne et la France. Les lignes directrices de notre travail sont l’attachement aux faits et à leur équi libre, dans le but d’élever le débat et d’appro- fondir la connaissance et la compréhen- sion du pays voisin. D’excellents réseaux personnels et de bons contacts avec les décideurs politiques nous permettent de commenter l’actualité politique, écono- mique et sociale dans les deux pays et d’y contribuer à travers nos analyses.

DÉBRIEF POLITIQUE ET ANALYSE DE L’ACTUALITÉ Analyses scientifiques · Dé- brief de l’actualité en Fran- ce et en Allemagne · Rela- tions franco-allemandes 4 RECHERCHE APPLIQUÉE Recherche en sciences sociales et humaines · Projets de recherche appliquée · Mise en réseau des acteurs 6 CONSEILLER ET FACILITER Conseil · Conférences · Formations et enseignements · Accompagnement des projets 8 ALLEMAND – FRANÇAIS – EUROPÉEN La relation particulière franco-allemande · L’ouverture à d’autres partenaires · Son utilité pour des tiers 10 MÉMOIRE COLLECTIVE Documentation sur le rapprochement franco- allemand depuis 1948 · Bibliothèque spécialisée · Médiathèque · Archives de 12 presse ORGANISATION Gouvernance · Financement · Partenaires · Sponsors · Équipe 14

PRÉFACE MENTIONS LÉGALES Deutsch-Französisches Institut Asperger Straße 34 D-71634 Ludwigsburg Tel +49 (0)7141 93 03 0 www.dfi.de Directeur de la publication : Prof. Dr. Frank Baasner Il est certes des cas, et l’Ukraine le prouve, où l’agresseur ne laisse guère d’autre choix que de se défendre mais gardons-nous, dans l’autocritique actu- elle, de rejeter à la légère ce que nous avons bâti, de renier la force du droit et de saper nos institutions, si imparfaites soient-elles. Encourageons au contraire le dialogue et la connaissance mutuelle, au service de la clairvoyance, comme le DFI le fait au quotidien. Les générations passent, les sujets chan- gent. La compréhension mutuelle ne va jamais de soi. Elle exige des efforts. Le besoin, pour les Français et les Al- lemands, de mieux se connaître pour exercer ensemble leurs responsabilités européennes, n’a jamais été aussi grand. Face aux défis géopolitiques, climatiques, technologiques de notre temps, ce n’est pas naïf, c’est vital. Sylvie Goulard Présidente du dfi Les Européens se reprochent beau- coup, ces temps-ci, d’avoir été « naïfs ». Nous avons collectivement manqué de clairvoyance, c’est vrai. Depuis le choc pétro lier de 1973, et plus encore depuis le Sommet de la Terre de Rio, en 1992, nous aurions dû réduire notre consom- mation d’hydrocarbures et vivre différem- ment. Depuis des décennies, nous avons aussi délégué notre sécurité à d’autres, sans mesurer notre vulnérabilité militaire et technologique. Nous avons pratiqué un grand écart entre des principes de gestion vertueux et des comportements désinvoltes. Mais n’est-ce pas le cynisme et la cupidité voire la paresse, plus que la naïveté, qui nous ont fait suivre cette pente ? Depuis 1945, nous, Européens, et en tout premier lieu les Allemands et les Français, sommes convaincus qu’une paix durable ne peut naître que du dialogue et de la coopération. Nous avons établi une union unique d’Etats et de citoyens, l’UE, res- pectueuse de ses composantes, fondée sur le droit. De nombreux pays ont voulu nous rejoindre et y aspirent encore. As- surément, la coopération n’est pas sans accrocs mais rien n’est moins naïf que de s’y tenir. Plus de 75 ans de paix en attestent.